Heidrun Eberl im Gespräch mit Du Wang, Tenor, in der Rolle des George
Wärst du im richtigen Leben gerne so wie deine Rolle – George Brown?
„Nein, für eine längere Zeit hätte ich nicht gern das Leben von George Brown! Viel zu viele Überraschungen! Das normale Leben ist viel besser für mein kleines Herz. In den Krieg ziehen möchte ich auch auf keinen Fall. Aber gerne probiere ich das Soldatenleben mal auf der Bühne aus. Allerdings – in einem Schloss würde ich schon gerne wohnen…“
Diese Tenorpartie hat den Ruf, sehr schwierig zu sein. Warum?
„Weil George fast die ganze Zeit auf der Bühne ist (keine Zeit zum Wassertrinken!) und auf so viele verschiedene Arten singen muss. Schon lyrische Teile und Koloraturen sind in einer Partie schwer zu bewältigen, vor allem wenn sie schnell aufeinander folgen – und die Stimmlage des George Brown für Tenöre sehr anstrengend. Er hat sogar mehr Arien zu singen als die Titelfigur, die Weiße Dame, und muss immer wieder die Handlung vorantreiben, also sehr aktiv spielen. Man braucht eine ungeheure Ausdauer und Konzentration!“
Was ist eigentlich dein liebstes Hobby?
„Es gibt zwei: Malen und Kochen! Mein Vater ist Maler, auch Professor für Ölmalerei. Ich selbst hatte eigentlich nie Unterricht, aber ich konnte ihn immer alles fragen und habe sehr, sehr viel von ihm gelernt. Ich male schon seit meiner Kindheit – auch am liebsten mit Ölfarben. Was das Kochen angeht: Also zunächst mal esse ich sehr gerne. Das ist meine Motivation gewesen, das richtig zu lernen. Und jetzt übe ich mich jeden Tag darin, jedenfalls wenn ich in Deutschland bin.“