Heidrun Eberl im Gespräch mit Melina Meschkat, Mezzosopran, in der Rolle der Margarethe
Melina, Deine Rolle, Margarethe, ist die alte Haushälterin der Grafen von Avenel. Ist es eine Schwierigkeit, als junge Frau auf der Bühne eine Ältere darzustellen?
„Für mich ist es eine spannende Aufgabe jemand Älteres zu spielen. Allerdings denke ich, ist Margarethe nun nicht unbedingt eine alte Frau. Sie wird vermutlich mit 17/18 Jahren zu den Grafen gekommen sein und wird nun vermutlich um die 30 Jahre alt sein. Als Mezzosopran schlüpft man ja des Öfteren mal in eine ganz andere Rolle, zum Beispiel singt man auch oft junge Knaben wie im Rosenkavalier den Octavian oder in die Hochzeit des Figaro den Cherubin. In verschiedene Rollen zu schlüpfen macht mir sehr viel Spaß, weil es eine Herausforderung ist. Meiner Meinung nach sollte man nämlich nie versuchen eine Rolle zu spielen, sondern man sollte als Künstler diesen Charakter ausfüllen und selbst dazu werden. Sie werden mich also nie eine Margarete spielen sehen, sondern vielmehr eine Melina, deren Identität auch eine Margarethe ist, und die so auf der Bühne sie selbst, also Melina Margarethe ist.“
Warum wohnt Margarethe eigentlich alleine in der alten Schlossruine?
„Ich denke, Margarethe ist zwar alleine in der Schlossruine, aber ihre Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Julien von Avenel, den sie aufgezogen hat, ist der Grund dafür, dass sie dort noch immer wohnt.“
Du verfolgst auch eine rege Konzerttätigkeit. Wo fühlst du dich mehr zu Hause: Oper oder Konzert? Warum?
„Wo ich mich mehr zu Hause fühle, in Oper oder im Konzert, kann ich tatsächlich ganz schwer sagen. Sobald ich auf der Bühne stehe, egal ob Opernbühne, Konzertbühne oder Kirche, gibt es für mich nur noch die Musik und dieses Flowgefühl, wenn das Licht der Scheinwerfer die Haut berührt. Ich glaube aber, dass ich mich, sollte ich mich entscheiden müssen/dürfen, die Opernbühne wählen würde. Mich reizt gerade auch das Schauspiel, wie ich als Melina verschiede Charaktere verkörpern und aufsaugen kann, ohne mich selbst zu verlieren oder den Charakter unecht aussehen zu lassen. Auch die Arbeit mit den Kollegen und Regisseuren macht mir viel Spaß. Außerdem liebe ich den Nervenkitzel, wenn man während einer Vorstellung auf einmal etwas improvisieren muss, weil etwas bühnentechnisch etc. nicht funktioniert.“
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